VISE Jahreskonferenz am 14.11.2019 in Köln

Veröffentlicht von Tobias Rehm am

Veranstaltungsmotto: „Smart Energy in NRW – Wo stehen wir heute?“

Rückblick auf die VISE Jahreskonferenz am 14.11.2019 in Köln.

Unter dem Motto: „Smart Energy in NRW – Wo stehen wir heute?“ wurden aktuelle Ergebnisse aus den Projekten des Virtuellen Instituts Smart Energy vorgestellt. Das Grußwort hielt Herr Wulf Pabst vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE), Referatsleiter für die Strategische Planung, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und unter anderem zuständig für die Digitalstrategie des Landes NRW. In seinem Grußwort lobte er das VISE als Erfolgsstory für die Digitalisierungsstrategie des Landes NRW. (MWIDE Digitalstrategie Link: VISE erwähnt auf Seite 38 im Kapitel: 4.5. Intelligentes Energiesystem schont Klima und Umwelt)

Im weiteren Verlauf hielt Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI), einen Impulsvortrag zum Thema „Integrierte Energiewende – Zeit für einen energiepolitischen Paradigmenwechsel?“. Dabei stellte er die vergangenen und aktuellen Entwicklungen des Endenergieverbrauchs in Deutschland vor und betonte dabei, dass Technologien mit Flexibilisierungspotential für ein zukünftiges auf Erneuerbaren Energien basierten Energiesystem notwendig sind. Wobei diese Flexibilität auch enorme Herausforderungen an den Ordnungsrahmen stellt.

Abbildung 2: Prof. Marc Oliver Bettzüge mit seinem Vortrag zu: „Integrierte Energiewende – Zeit für einen energiepolitischen Paradigmenwechsel?“

Im Anschluss folgte die Präsentation der laufenden VISE-Forschungsprojekte und ihrer bisherigen Ergebnisse und Erkenntnisse, beginnend mit einem Vortrag von PD. Dr. Dietmar Lindenberger vom EWI aus dem VISE-Projekt „Digitale Geschäftsmodelle für Haushalte“. Er stellte die analytischen und empirischen Forschungsaktivitäten vor, wobei er den Fokus exemplarisch auf das Modell-COMODO (Consumer Management of Decentralized Options) legte. Das Modell basiert auf der Abbildung von verschiedenen Haushaltstypen und verfolgt das Ziel, eine kostenminimale Deckung des Strom-, Warmwasser- und Raumwärmebedarfs durch eine Investitions- und Einsatzsimulation zu bestimmen. Dabei wurden Ergebnisszenarien bis zum Jahr 2040 für den Einsatz von KWK-Anlagen in Kombination mit elektrischen Heizstäben sowie Warmwasserspeichern aufgezeigt. Weitere Informationen dazu können Sie dem aktuellen Policy Brief Nr. 8 „Smart Energy in Haushalten“ (Link) entnehmen. Das Poster zum Haushalte-Projekt und die Folien zum Vortrag finden Sie am Ende der Seite.

Abbildung 3: Dr. Dietmar Lindenberger (EWI) präsentiert die Ergebnisse der Haushaltsmodellierung

Im zweiten VISE-Vortrag wurden die aktuellen Ergebnisse des VISE-Projekts „Smarte Technologien für Unternehmen“ von Lukas Hilger, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TH Köln, vorgestellt. Dabei lag der Fokus des Vortrags auf Erkenntnissen aus den bisher durchgeführten Anwendungstests in unterschiedlichen mittelständischen Betrieben. Als erster Lösungsansatz wurde im Projekt eine strukturierte Effizienzanalyse in KMU-Betrieben für mehr Energietransparenz entwickelt. Mithilfe einer mobilen Messeinrichtung können mehrere Teilbereiche im Unternehmen unterbrechungsfrei vermessen und in einem von der Uni Duisburg-Essen (paluno) entwickelten Online-Analysetool visualisiert und ausgewertet werden. Neben der energetischen Analyse von Messdaten werden auch Tiefeninterviews durch das Wuppertal Institut durchgeführt, in denen die Unternehmer qualitativ zu Einstellung, Wissen und Bedarfen im Kontext von smarten Technologien und Energieeffizienz befragt werden. Sehen Sie hierzu auch unseren letzten Policy Brief aus dem VISE-Unternehmens-Projekt „Smarte Technologien für Unternehmen“ (Link). Das Poster zum Unternehmensprojekt und die Folien zum Vortrag finden Sie am Ende der Seite.

Abbildung 4: Lukas Hilger (TH Köln) präsentiert Erkenntnisse aus den Anwendungstest in KMU-Betrieben

Abgeschlossen wurden die VISE-Vorträge durch den Vortrag von Johannes Fleer vom Forschungszentrum Jülich, der im Rahmen des VISE-Projekts „Regionale Virtuelle Kraftwerke“ Geschäftsmodelle und Aggregationskonzepte für virtuelle Kraftwerke vorstellte. Im Fokus standen Aggregationskonzepte für dezentrale Anlagen im Verteilnetz, denen entsprechende Geschäftsmodelle zugeordnet wurden.  Die von den Projektpartnern entwickelten Rechenmodelle, werden im weiteren Verlauf des Projektes dazu genutzt, diese Geschäftsmodelle zu untersuchen. Dabei findet ein enger Austausch zwischen den technischen und wirtschaftlichen Modellen statt. Hierbei wird das Verhalten der technischen Anlagen und des Verteilnetzes, sowie die Implikationen von Seiten des Energiemarktes analysiert. Das Poster zum Virtuelle Kraftewerke Projekt und die Folien zum Vortrag finden Sie am Ende der Seite.

Abbildung 5: Johannes Fleer (Forschungszentrum Jülich) referiert über Geschäftsmodelle und Aggregationskonzepte für Regionale Virtuelle Kraftwerke

In einer interaktiven Poster-Session konnten die Teilnehmer*Innen der Konferenz darüber hinaus an Diskussionsrunden zu den verschiedenen VISE-Projekten teilnehmen und mit den Mitarbeiter*Innen in den Dialog treten.

Abbildung 6: Eindrücke der interaktiven Diskussionsrunde innerhalb der Poster-Session

Die Ergebnisse dieser moderierten Poster-Sessions wurden zum Abschluss im Plenum vorgestellt und in der großen Teilnehmerrunde diskutiert. Die Jahreskonferenz schloss mit einem Networking-Empfang, bei dem die Beteiligten die diskutierten Themen vertiefen und neue Kontakte knüpfen konnten.

Abbildung 7: Weitere Eindrücke der interaktiven Diskussionsrunde innerhalb der Poster-Session

Vortragsunterlagen

Poster

Wir hatten bei der Veranstaltung viel Freude mit Ihnen angeregt zu diskutieren und haben daraus neue Erkenntnisse ableiten können, die direkten Einzug in die Forschung nehmen – Vielen Dank dafür!